Antiviral – Kräuter
Auch wenn die Unterscheidung zwischen Gewürzen und Kräutern eigentlich unzulässig ist, weil jedes Kraut auch gleichzeitig als Gewürz verwendbar ist, so findet ihr hier doch einige Kräuter, die seltener in der Küche zu finden sind, aber regelmäßig zum Beispiel in Tees zu finden sind. Also seht die Klassifizierung als „Kräuter“ bitte nicht so eng.
Echinacea
Echinacea kennen viele in Form von Echinaforce von A. Vogel. Es ist ein Extrakt des Purpur-Sonnenhuts (Echinacea purpurea herba). Viele nutzen das Mittel um in den Wintermonaten ihre Abwehrkräfte zu stärken und das Immunsystem zu stärken. Echinacea wirkt als Schutz gegen Grippe und Erkältungen und beschleunigt die Heilung, falls Grippe oder Erkältung schon zugeschlagen haben.
Echinacea wurde bereits vor Jahrhunderten von amerikanischen Ureinwohnern bei unterschiedlichen Beschwerden wie z.B. virale Infektionen (Quelle) genutzt.
Da Echinacea das Immunsystem allgemein stimuliert, kann es bei der Behandlung viraler Infektionen helfen (Quelle).
Zwei Untersuchungen haben ergeben, dass Echinacea vor allem gegen virale Infektionen wie Influenza und Herpes wirksam ist (Quelle).
Zistrose
Studien zufolge bindet die Zistrose direkt an die Hüllproteine von Viren und hemmt das Andocken an Wirtszellen. Das bedeutet, dass eine virale Infektion so besser gestoppt werden kann. Am besten wird Zistrose als Tee oder Lutschpastille eingenommen.
Olivenblattextrakt
Olivenbäume haben noch mehr zu bieten als nur das gesunde Öl der Oliven. Auch das Extrakt der Olivenblätter scheint sehr gut gegen Influenza und Erkältungen zu wirken (Quelle, Quelle). Der Wirkstoff Oleuropein besitzt eine antivirale Wirkung und ist ein starkes Antioxidans mit entzündungshemmender Wirkung (Quelle).
Thymian
Thymian enthält Stoffe, die denen im Oregano sehr ähnlich sind, und ist in der Lage, ungefähr dieselben Effekte im Körper hervorzurufen. Besonders seine antiviralen Kräfte werden stark unterschätzt: Er tötet Viren direkt ab und aktiviert die Immunabwehr ( Sharifi-Rad J et al., Susceptibility of Herpes Simplex Virus Type 1 to Monoterpenes Thymol, Carvacrol, P-Cymene and Essential Oils of Sinapis Arvensis L., Lallemantia Royleana Benth. And Pulicaria Vulgaris Gaertn, Cellular and Molecular Biology, 63 (8), 42-47 2017 Aug 30)
Echter Salbei
Echter Salbei wird viel in der mediterranen Küche verwendet und ist für seine heilende und beruhigende Wirkung bekannt. Starker Salbeitee kann bei Grippe und Erkältungen getrunken werden oder man kann mit ihm gurgeln und spülen.
Salbei verfügt über antivirale Eigenschaften und wird seit Jahrhunderten zur Bekämpfung viraler Infektionen verwendet (Quelle, Quelle). Da Salbei schleimlösend ist, kann er auch einen schmerzenden und entzündeten Hals lindern.
Salbei ist reich an Antioxidantien, die schädliche freie Radikale neutralisieren können (Quelle).
Man kann Salbei als Tee trinken. Da Salbei eine beruhigende Wirkung hat, kann man ihn auch als kleine Einschlafhilfe nutzen.
Oregano
Oregano hat einen intensiven Geschmack und wird oft bei warmen Gerichten verwendet, wodurch sein süßliches Aroma zur Geltung kommt. Durch den intensiven Geschmack wird er nur in kleinen Mengen verwendet. Oregano ist reich an Antioxidantien und entfaltet daher auch eine medizinische Wirkung (Quelle, Quelle).
Eine Laboruntersuchung hat eine sehr gute Wirkung gegen verschiedene Bakterienstämme gezeigt (Quelle).
Unter Laborbedingungen konnte Oregano zudem das Norovirus und das Herpesvirus deaktivieren (Quelle, Quelle). Das Norovirus ist der häufigste Auslöser für Bauchgrippe.
Durch die hohe Konzentration an Antioxidantien besitzt Oreganoöl entzündungshemmende Eigenschaften. (Quelle, Quelle, Quelle).
Rosmarin
Rosmarin wirkt sehr stark entzündungshemmend, es wirkt zudem stimmungsaufhellend und auch antiviral (Battistini R et al., Antiviral Activity of Essential Oils Against Hepatitis A Virus in Soft Fruits, Food and Environmental Virology, 11 (1), 90-95 Mar 20198). Mit Rosmarin zu kochen, ist daher nicht nur in geschmacklicher Hinsicht zu empfehlen (die beliebtem Rosmarinkartoffeln), sondern zudem auch aus gesundheitlicher Sicht sehr sinnvoll.
Anis
Anis ist bei uns vor allem als ein Gewürz bekannt, das fette Speisen bekömmlicher macht, oder wir kennen es vom Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, der dazu dient, die Verdauung zu beruhigen. Anis ist ein Gewürz das Rezepte mit seinem süßlichen Aroma verfeinert und findet deshalb bei vielen Backrezepten Verwendung.
Anis enthält jedoch auch eine Reihe ätherischer Öle, die antiviral wirken (Astani A et al., Screening for Antiviral Activities of Isolated Compounds From Essential Oils, Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 2011, 253643 2011) . Es ist daher vorallem in der kalten Jahreszeit sehr zu empfehlen, einmal nach Rezepten mit Anis zu suchen und es in den Speiseplan zu integrieren oder zumindest als Tee zu genießen.
Löwenzahn
Löwenzahn ist eines der bekanntesten Kräuter aus heimischen Gefilden und kann mehr, als die Meisten wissen.
Löwenzahn enthält sehr viel Magnesium, sowie zahlreiche Schleimstoffe, die auch antivirale Wirkungen entfalten.
Löwenzahn ist wissenschaftlich in vielen Studien untersucht worden und hemmt nachweislich die Reverse Transkription (He W et al., Anti-influenza Virus Effect of Aqueous Extracts From Dandelion, Virology Jorunal, 8, 538 2011 Dec 14 Han H et al., Inhibitory Effect of Aqueous Dandelion Extract on HIV-1 Replication and Reverse Transcriptase Activity, BMC Complementary and Alternative Medicine ) von Viren bei der Vermehrung. Damit wirkt es direkt auf die Vermehrung ALLER Viren.